St.-Johannes-Kirche

St.-Johannes-Kirche

Unser Gottesdienst-Ort in Giekau

St.-Johannes-Kirche in Giekau

Die Giekauer Kirche ist nach dem Apostel und Evangelisten Johannes benannt. Die meisten Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltunge finden in ihr statt. Sie steht, wie auch das Pastorat von 1822 und der sie umgebende Kirchhof unter Denkmalschutz. Viele Besucher kommen Jahr für Jahr , um sich an diesem Ensemble zu erfreuen.

Baugeschichtliches
Die St.-Johannes-Kirche gehört zu den vom Schaumburger Grafen Adolf IV. gestifteten Kirchen. Sie dürfte spätestens 1240 fertiggestellt gewesen sein. Ursprünglich hatte sie einen Rundturm, der Anfang des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgetragen wurde. 1811/12 wurde der heutige Turm errichtet. Das alte, regelmäßig behauene Feldsteinmauerwerk ist noch an der Außenmauer der Nordseite zu sehen, im Inneren wurde die alte Feldsteinstruktur bei einer Renovierung 1955 sichtbar gemacht.

Die Orgel wurde 1857 ursprünglich als Brüstungsorgel von der Fa. Marcussen in Apenrade gebaut.
Die Patronatslogen der Güter Schloß Panker und Neuhaus waren früher erhöht angebracht und wurden ebenfalls 1955 auf den heutigen Zustand reduziert.

An der Nordwand befindet sich das Triumphkreuz aus dem 15. Jahrhundert. Die Blattornamente an den Balken deuten das Kreuz des Leidens als Baum des Lebens.
Auf der Kanzel, die 1591 von Caspar Rantzau gestiftet wurde, findet sich eine geschnitzte Bildfolge zu Jesus Christus, zur Geburtsankündigung, zu seiner Geburt, zur Kreuzigung, Auferstehung und zum Jüngsten Gericht.

Der Taufstein stammt von 1781 und wurde 1987 restauriert. An der Südwand der Kirche befindet sich der Grabstein von Daniel und Dorothea Rantzau, 1589 aufgerichtet.
An der Ostwand hinter dem Altar steht rechts der Grabstein von Sievert Rantzau, gest. 1576, links der Grabstein des Giekauer Pastors Linekogel, gest. 1717, der mit seinem mutigen Eintreten für die 1686 in Schmoel der Hexerei angeklagten Frauen und Männer in Erinnerung geblieben ist.

Altar
Herausragend ist der gotische Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert. Ob die Schnitzereien auf Hennig von der Heide zurückgehen ist fraglich, die Altarbilder auf der Rückseite lassen sich deutlicher dem Lübecker Maler Hermen Rohde zuordnen.

Das Kreuzigungsbild im Mittelschrein zeigt das Sterben Christi. Seine Hände sind segnend ausgebreitet und wollen nicht die Todesqual, sondern die Zuwendung Gottes trotz aller Schuld sichtbar machen. So predigt das Bild des Gekreuzigten Gottes Liebe, Vergebung und Frieden.
Die 6 Prophetengestalten in der Predella, halten uns kurze christliche Glaubensgrundsätze entgegen, wie „Stirb ehe du stirbest“, „Drey ist eins“, „Christi Tod des Todes Tod“.

Von den 70 Figuren im Mittelschrein sind die Gruppe der trauernden Frauen am auffälligsten als Gruppe zusammengefaßt: ein Dreieck bilden die Mutter Maria, die in ihrem Schmerz zusammensinkt, dicht hinter ihr der Lieblingsjünger Johannes und Marai Magdalena mit gefalteten Händen.

In den Seitenflügeln des Altars sind 12 Apostel und 4 Heilige (Georg, Hieronymus, Mauritius und Katharina von Alexandrien) dargestellt.

Wird der Altar in der vorösterlichen Zeit von uns geschlossen, sieht man auf nahezu unversehrt erhaltene 4 Bilder mit Szenen aus dem Leiden Jesu. Diese Bilder waren bei der Altarrenovierung 1673 für 300 Jahre durch die heute an der Südwand hängenden 8 Altarbilder verdeckt worden.

 

St. Johannes-Kirche Giekau